World Café Design Prinzipien
7 Design Prinzipien für das World Café
Das World Café ist ein gut durchdachtes Verfahren um schnell mit vielen Menschen Ideen zu generieren, Positionen auszutauschen und miteinander ins Gespräch zu kommen. Damit das Ganze funktioniert reicht es aber nicht einfach nur ein paar Flipcharts oder World-Cafe Tischdecken auf Bistro-Tische zu legen und die TN einer Veranstaltung dann mit einer Frage loszuschicken.
Für eine produktive Nutzung empfiehlt es sich folgende Design Prinzipien zu berücksichtigen.
angelehnt an http://www.theworldcafe.com/key-concepts-resources/design-principles/ Frei übersetzt und ergänzt von mir.
1) Beachte den Kontext
Achte auf den Anlass, warum Du Menschen zusammenbringst und was Du erreichen möchtest. Wenn Du die TN den Zweck und die Rahmenbedingungen des Treffens wirklich berücksichtigst, kannst Du z.B. Rückschlüsse auf eine sinnvolle Zusammensetzung der Ausgangsgruppen (z.B. Diveristy Aspekte) , die genaue Fragestellung oder auf die adäquate Terminologie ziehen und vor allem auch darauf was für eine Art von Ergebnis zu haben musst um sinnvoll weiter zu arbeiten. Meine Erfahrung ist, dass das Worldcafe oft eingesetzt wird um Menschen miteinander ins Gespräch zu bringen (jetzt kommen wir zum interaktiven Teil…) aber dann die Ergebenisse nicht punktgenau genug sind um in die weitere Arbeit einzufließen.
2) Kreiere einen einladenden, kreativen Raum
Café-Gastgeber*innen auf der ganzen Welt betonen die Kraft und Wichtigkeit, einen gastfreundlichen Raum zu gestalten, der sich sicher und einladend anfühlt. Wenn Menschen sich wohl fühlen, entwickeln sie ihr kreatives Denken, Sprechen und Zuhören. Überlege Dir auch wie die Einladung und ihr Aufbau dazu beitragen können eine einladende Atmosphäre zu schaffen.
3) Erforsche die Fragen, die wichtig sind
Wissen entsteht als Antwort auf zwingende Fragen. Finde die Fragen, die für die Belange der Gruppe relevant sind. Gute Fragen helfen dabei die kollektive Energie zu erhöhen, Einsicht zu schaffen und Handlung nach sich zu ziehen. Je nach verfügbarem Zeitrahmen und den erwünschten Zielen kann das Café eine einzelne Frage untersuchen oder durch mehrere Gesprächsrunden zu zunehmend tiefer gehenden Einsichten und Informationen kommen.
4) Fördere den Beitrag von jeder/m Einzelnen
Auch wenn wir uns der Bedeutung von Partizipation zunehmend bewusst werden, laufen wir immer wieder Gefahr nur einen Teil der Menschen Gruppenaktitäten und Diskussionen zu integrieren. Dabei geht viel Gruppenwissen verloren. Aber die meisten Menschen möchten gerne aktiv zu einem Gesamtergebnis beitragen und etwas zu bewegen. Es ist wichtig, alle Menschen in dem Treffen/Café dazu zu ermutigen, ihre Ideen und Sichtweisen einzubringen, und gleichzeitig allen die teilnehmen möchten, einfach zuzuhören.
5) Verbinde die verschiedene Perspektiven
Die Möglichkeit, zwischen den Tischen zu wechseln, neue Leute kennenzulernen, aktiv mitzudenken und die Essenz Deiner Entdeckungen mit immer weiter reichenden Gedankenkreisen zu verknüpfen, ist eines der besonderen Merkmale des Cafés. Wenn die Teilnehmenden wichtige Ideen oder Themen zu den neuen Tischen bringen, tauschen sie Perspektiven aus und bereichern damit die Möglichkeit zu überraschenden neuen Einsichten.
6) Sei aufmerksam für gemeinsame Patterns und Insights
Zuhören ist ein Geschenk, das wir einander geben. Die Qualität unseres Zuhörens ist vielleicht der wichtigste Faktor für den Erfolg eines Cafés. Indem wir gemeinsam hören und auf Themen, Muster und Einsichten achten, beginnen wir eine Verbindung zu dem größeren Ganzen zu spüren. Versuche auf das zu hören was geteilt wird, als auch auf das was nicht ausgesprochen wird.
7) Teile kollektive Entdeckungen
Gespräche, die an einem Tisch stattfinden, spiegeln ein Muster der gesamten Gruppe wider, das sich mit den Gesprächen an den anderen Tischen verbindet. Die letzte Phase des Cafés, die oft als „Ernte“ bezeichnet wird, beinhaltet, dass dieses Muster der „Ganzheit“ in einem großen Gruppengespräch für alle sichtbar wird. Lade die TN ruhig zu ein paar Minuten Schweigen ein um das Gehörte sacken zu lassen. Unter Umständen hilft das Schweigen auch das gerade Gehörte und Erfahrene mit anderen Erfahrungen zu verbinden und zu weitere Erkenntnissen zu gelangen. Dann sammle die zentralen Ergebnisse ein (eine Nacherzählung des Gruppenprozesses ist nur selten hilfreich 🙂 aber die ERgebnisse und auch die sich neu stellenden Fragen sollen transparent gemacht werden. Stelle dabei sicher, dass Du eine Möglichkeit hast, die Ernte zu erfassen. Grafic recording, Moderationskarten etc.
8) Beschließe die nächsten Schritte
Auch wenn dieser Schritt nicht zur offiziellen World-Café Methode gehört finde ich es zentral, dass nach dem World-Café noch geteilt oder gemeinsam gesprochen wird, was jetzt als nächstes mit den Ergebnissen passiert. Wie sollen sie weiter genutzt werden?
viel Spaß mit dem World Café wünscht,
Steffen
(semrich@procorde.net)